Fragen & Antworten
Hier finden Sie Antworten zu Fragen, die mir häufig gestellt werden.
Weitere Fragen zu Traumdeutung, Traumanalyse, Analytischer Psychologie, Tiefenpsychologie oder Archetypen können Sie mir gern per E-Mail an info@susanne-weiss.ch stellen.
Die Analytische Psychologie C.G. Jungs ist allgemein nicht sehr bekannt. Warum haben Sie sich gerade für Jung'sche Psychologie und Traumanalyse entschieden?
Es ist eine Psychologie der Seele, die über das Bewusstsein hinausgeht. Wir leben heute alles in allem in einem sehr rationalen Zeitgeit. Das ist nicht negativ gemeint. Aber wir kommen wohl alle einmal in Situationen, in denen wir mit unserem Ich und unserem Willen am Ende sind. Dann ist eine Therapiemöglichkeit, die auch Irrationales wie die Träume einbezieht, sehr hilfreich. Sie berücksichtigt den Menschen in seiner Ganzheit.
Mir haben die Träume in vielen Lebenslagen sehr geholfen. Sie haben das kompensiert was in meiner bewussten Lebenseinstellung zu einseitig war. Je mehr ich auf meine Träume gehört habe, desto mehr habe ich tatsächlich auch geträumt.
Viele Leute haben Angst vor dem Unbewussten und den Träumen. Ist diese Angst berechtigt?
Ich verstehe diese Angst gut. Das Unbewusste ist so etwas Diffuses. Man weiss nicht, worauf man stösst, wenn man sich mit ihm beschäftigt. Man muss auf jeden Fall Respekt haben davor.
Im Umgang mit Träumen ist es wichtig begleitet zu werden. Gewisse Albträume zum Beispiel können einen sehr ängstigen. Oft würde man sie am liebsten gleich wieder vergessen. Meine Aufgabe als Analytikerin ist es zu spüren, wieweit der Kontakt eines Menschen mit dem Unbewussten hilfreich ist und ob es für ihn ratsam ist, mit seinen Träumen zu arbeiten oder nicht.
Wie laufen Ihre Sitzungen ab? Was passiert in der Traumanalyse?
Das ist natürlich sehr unterschiedlich.
Wenn jemand gleich mit mehreren Träumen kommt und sofort in die Traumdeutung einsteigen möchte, dann kann das schon in der ersten Sitzung geschehen.
Es kann aber auch sein, dass ich jemandem viele Male vor allem zuhöre, dass jemand, der sehr leidet, einfach einmal gestärkt werden muss. Träume sind vielleicht nicht von Anfang an da oder können erst später einbezogen werden.
Das ist alles ganz individuell.
Bei der Traumdeutung umkreist eine Person ihren Trauminhalt mit ihren ganz persönlichen Assoziationen. Was beschäftigt oder quält sie gerade besonders? Was ist an den Tagen vor dem Traum passiert? Was lösen bestimmte Traumsymbole in ihr aus? Mit solchen Fragen kann man die Bedeutung einiger Träume manchmal bereits erschliessen und Erleichterung in schwierigen Situationen erreichen.
Andere Träume können aber sehr rätselhaft sein. Sie lassen keinen Zusammenhang mit den quälenden Problemen erkennen. Es sind dann häufig archetypische Träume, etwas sehr Emotionales, etwa ein Ungeheuer, wie man noch nie eines gesehen hat.
Die Deutung archetypischer Träume ist eine grosse Stärke der Jungschen Psychologie, weil in ihr die Mythologie eine grosse Rolle spielt. In den Mythen aller Zeiten und Kulturen kommen die verschiedensten Ungeheuer vor. Dieses Wissen muss man zu Rate ziehen, um zu verstehen, wie sich der Archetyp des Ungeheuers in einem Traum darstellt.
Als Jungsche Analytikerin versuche ich, das Archetypische, das Urmenschliche in den Traumsymbolen herauszuschälen, denn dieses ist oft das Heilende.
Für die Analysandinnen und Analysanden ist es oft überraschend, wie Individuelles und Archetypisches zusammenhängt und wie solches Traummaterial in einer schwierigen Lebenssituation helfen kann.
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Susanne Weiss
Psychological Counseling and Jungian Dream Analysis
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